Liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir begrüßen Sie herzlich im Praxisnetz der Kinder- und- Jugendärzt*innen Münster e.V., dem Verbund niedergelassener Kinder- und Jugendärzt*innen Münsters und Umgebung.

Mit unserem Kinder- und Jugendärzt*innen-Netz bieten wir Ihnen und Ihren Kindern und Jugendlichen bis 21 Jahre die bestmögliche ambulante Gesundheitsversorgung mit einheitlich hohen Qualitätsstandards. Die enge Kooperation untereinander und mit stationären und ambulanten Spezialeinrichtungen der Kinder- und Jugendmedizin ermöglicht es, die netzinternen Fachkompetenzen und die ambulanten Untersuchungs- und Therapieverfahren sinnvoll zu nutzen und die Zahl und Dauer der Klinikaufenthalte gering zu halten. Machen Sie sich ein Bild von unserem Leistungsspektrum.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Für Terminvereinbarungen wenden Sie sich bitte an die von Ihnen gewählte Kinder- und Jugendarztpraxis. Sie finden diese in der Rubrik links "Praxisverzeichnis".

Für Rückfragen zum Ärztenetz e. V. kontaktieren Sie bitte unsere Netzsekretärin unter der Mail-Adresse: reuter.paednetz@noSpam.web.de

Auf den nächsten Seiten erhalten Sie praktische medizinische Tipps, Adressen für den Notfall, das Verzeichnis der Mitgliedspraxen des Praxisnetz der Kinder- und- Jugendärzt*innen Münster e.V.  und Informationen über wichtige Termine, Aktivitäten und Informationsquellen.

Wichtige Hinweise:

Durch u.g. Maßnahmen sind Sie und Ihr Kind vor Ansteckung in den Praxen geschützt!
Nehmen Sie unbedingt zeitgerechte Termine für Vorsorgen und Schutzimpfungen wahr!
Fehlende oder verspätete Impfungen oder Vorsorgen gefährden Ihr Kind!


AKTUELLE iNFORMATIONEN ÜBER Infekte und Infektionskrankheiten -- Vorgehen bei Infektionsverdacht

RSS Feed kinderaerzte-im-netz.de

  • Seltene Kinderkrankheit könnte durch Hemmung des programmierten Zelltods behandelt werden

    Ein Forschungsteam am Zentrum für Biochemie der Universität zu Köln hat in Zusammenarbeit mit dem Kinderkrankenhaus Bambino Gesù in Rom einen zentralen biologischen Mechanismus identifiziert, der die Verbindung zwischen dem Regulatorprotein STING und dem entzündlichen Zelltod herstellt. Die Studie wurde unter dem Titel „STING induces ZBP1-mediated necroptosis independently of TNFR1/FADD“ in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Die Wissenschaftler*innen konnten erstmals beweisen, dass die Aktivierung von STING die genetische und biochemische Grundlage für die Auslösung des programmierten Zelltods ist. Läuft dieser unkontrolliert ab, kommt es zu chronischen Entzündungen.

    Dr. Gianmaria Liccardi, Leiter einer Nachwuchsforschungsgruppe am Institut für Biochemie I und Forscher am Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK) und am Exzellenzcluster für Alternsforschung CECAD, hat die Studie geleitet. Sein Team, zu dem auch Erstautor Konstantinos Kelepouras gehört, entdeckte, dass STING das Protein ZBP1 aktiviert, das wiederum eine Form des programmierten Zelltods auslöst, die sogenannte Nekroptose. Diese Erkenntnis beantwortet nicht nur eine seit Langem bestehende Unklarheit in der Zellbiologie zur Aktivierung der Nekroptose, sondern zeigt auch, wie der programmierte Zelltod mit der Entstehung schwerer entzündlicher Erkrankungen zusammenhängt.

    Das Team zeigte, dass dieser Mechanismus der STING-assoziierten Vaskulopathie mit Beginn im Säuglingsalter (SAVI) zugrunde liegt – einer schweren genetischen Erkrankung, die Kinder betrifft und bislang nicht heilbar ist. In Zusammenarbeit mit dem Kinderkrankenhaus Bambino Gesù analysierten die Wissenschaftler*innen Proben von SAVI-Patienten und fanden eindeutige Anzeichen für eine fehlerhafte Aktivierung des programmierten Zelltods. In einem präklinischen Mausmodell von SAVI linderte die Blockierung des Nekroptose-Signalwegs die Krankheitssymptome, verringerte den Schweregrad und steigerte die Überlebenschancen erheblich.


    „Unsere Arbeit zeigt, dass STING nicht nur Immunsignale reguliert, sondern auch den entzündlichen Zelltod unmittelbar auslöst“, sagt Dr. Liccardi. „Dies bedeutet, dass die gezielte Steuerung des programmierten Zelltods neuartige Behandlungsmethoden für SAVI und möglicherweise auch für andere STING-assoziierte Entzündungskrankheiten eröffnen könnte.“

    Kann zukünftig für Behandlung zahlreicher autoinflammatorischer und Autoimmunerkrankungen hilfreich sein

    Die Auswirkungen gehen weit über SAVI hinaus: Da der STING-Signalweg bei zahlreichen autoinflammatorischen und Autoimmunerkrankungen aktiviert wird, könnten Behandlungen, die den programmierten Zelltod – und insbesondere die Nekroptose – hemmen, bei der Behandlung eines breiten Spektrums ansonsten unheilbarer Krankheiten zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse ebnen den Weg für die Entwicklung von Arzneimitteln, die den programmierten Zelltod blockieren, und geben nicht nur Kindern mit SAVI Hoffnung, sondern auch Patient*innen, die an einer Vielzahl von derzeit unheilbaren STING-bedingten autoinflammatorischen Syndromen leiden.

    Unter der Leitung von Dr. Gianmaria Liccardi wurde die Studie in Zusammenarbeit mit mehreren Expert*innen und Forschungsgruppen im Bereich Zelltod und Entzündungen an der Universität zu Köln durchgeführt. Beteiligt waren auch Mitglieder des Teams von Professor Dr. Henning Walczak am Zentrum für Biochemie. Die Arbeit profitierte auch von der Kooperation mit dem Kinderkrankenhaus Bambino Gesù in Italien. Dr. Liccardi konzipierte die Studie, koordinierte ihre Durchführung und initiierte die Zusammenarbeit mit den klinischen Partnern. „Diese Forschungsarbeit verdeutlicht, was Nachwuchswissenschaftler*innen erreichen können, wenn sie in einem exzellenten Forschungsumfeld arbeiten, und wenn die Patient*innenversorgung bereits bei der Grundlagenforschung mitgedacht wird“, fügt er hinzu. „Ich möchte mich bei meinem Team und insbesondere bei Konstantinos Kelepouras für die großartige Leistung bedanken. Dieser Durchbruch wurde durch das einzigartige Forschungsumfeld der Universität zu Köln ermöglicht, in dem international führende Expert*innen zu Zelltod und Entzündungen zusammenarbeiten. Die hervorragende Zusammenarbeit, die hohe wissenschaftliche Qualität und die moderne Infrastruktur der Universität schufen ideale Voraussetzungen für diese Entdeckung.“

    Auf diese präklinische Studie müssen noch weitere Studien folgen, bevor Wirkstoffe entwickelt werden können, die für die Behandlung von Patient*innen mit SAVI oder anderen STING-assoziierten Erkrankungen zum Einsatz kommen.

    __________
    Eva Schissler, Kommunikation und Marketing, Universität zu Köln 
    __________
    Quellen: idw-onine.de, Universität zu Köln, Nature

  • Herzstillstand: Zeitfenster für Wiederbelebungsmaßnahmen bei Kindern enger als bei Erwachsenen

    Das Zeitfenster für eine erfolgreiche HLW ist den US-Autor*innen zufolge bei Kindern vermutlich nur halb so lang sein wie bei Erwachsenen: 5 Minuten im Vergleich zu 10 Minuten. Die Einleitung der HLW innerhalb dieses 5-Minuten-Zeit-fensters kann die Überlebenschancen eines Kindes fast verdoppeln. 

    „Wenn das Herz eines Kindes plötzlich aufhört zu schlagen, zählt jede Sekunde“, betonte der leitende Forscher Dr. Mohammad Abdel Jawad, wissenschaftlicher Mitarbeiter der University of Missouri-Kansas City, in einer Pressemitteilung der American Heart Association.

    „Wir haben festgestellt, dass das Zeitfenster bei Kindern noch kritischer ist. Daher ist es unerlässlich, nach einem Herzstillstand so schnell wie möglich mit der HLW zu beginnen“, sagte Jawad.

    Für ihre Studie werteten die Forscher*innen die Daten von mehr als 10.000 Kindern aus, die einen Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses erlitten hatten. Etwa die Hälfte dieser Kinder erhielt eine HLW durch Laien. Die Ergebnisse zeigten, dass die Überlebenschancen um 98% stiegen, wenn die HLW innerhalb von zwei bis drei Minuten erfolgte - gegenüber 37% innerhalb von 4 bis 5 Minuten. Die Überlebenschancen eines Kindes blieben gering, wenn die HLW nach fünf Minuten begonnen wurde und lagen je nach verstrichener Zeit bis zur Wiederbelebung zwischen 24% und 41%, so die Ergebnisse.

    „Wir waren nicht überrascht, dass eine innerhalb von fünf Minuten nach einem Herzstillstand eingeleitete HLW die Überlebenschancen bei Kindern verbesserte“, sagte Jawad. „Wir waren jedoch überrascht, wie schnell die Überlebenschancen nach fünf Minuten abnahmen.“ „Bei Erwachsenen zeigte eine aktuelle Studie Überlebensvorteile, selbst wenn die Wiederbelebung erst nach neun Minuten begonnen wurde. Unsere Analyse bestätigt jedoch, dass das Zeitfenster bei Kindern deutlich kürzer ist“, so Jawad weiter. „Dies verdeutlicht, wie entscheidend jede Minute nach einem Herzstillstand bei Kindern ist.“

    Insgesamt überlebten mehr als 15% der Kinder den Herzstillstand und 13% davon ohne bleibende Hirnschäden, so die Forschenden. Je früher die Wiederbelebung beginnt, desto besser sind die Überlebenschancen.

    Die Ergebnisse unterstreichen insbesondere, wie wichtig es ist, dass so viele Menschen wie möglich Reanimationsmaßnahmen erlernen, da jeder Anwesende im Notfall lebensrettende Hilfe leisten könnte, so die Wissenschaftler*innen.

    „Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass mehr Menschen – Eltern, Familienmitglieder, Lehrer, Trainer und Gemeindemitglieder – in Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen und ihnen das nötige Selbstvertrauen zu vermitteln, diese sofort anzuwenden“, betonte Jawad. „Dies ist besonders wichtig bei Kindern nach einem Herzstillstand, da Laienhelfer befürchten könnten, dem Kind durch die Wiederbelebung zu schaden.“

    „Zukünftige Forschung könnte sich darauf konzentrieren, wie die Zeit bis zum Start mit der Wiederbelebung weiter verkürzt werden kann, beispielsweise durch verbesserte Anweisungen der Rettungsleitstelle oder eine breitere Einführung von Wiederbelebungskursen in Schulen und bei Vorsorgeuntersuchungen, um die Anzahl der verfügbaren Laienhelfer zu erhöhen“, fügte Jawad hinzu.

    Quellen: HealthDay, AHA News, AHA 2025 Abstract

  • Gesundheitskompetenz in den Schulen stärken – BVKJ befürwortetet Einführung von Schulgesundheitsfachkräften

    Während School Nurses (in Deutschland: Schulgesundheitsfachkräfte) international längst ein fester Bestandteil der schulischen Gesundheitsversorgung sind, gibt es in Deutschland bislang nur vereinzelte Modellprojekte. Das soll sich aus Sicht des Verbands ändern.

    Dr. Anke Steuerer, Vizepräsidentin des BVKJ, betont: „Schulgesundheitsfachkräfte können im Schulalltag die ersten Ansprechpartner*innen sein, wenn Schüler plötzlich krank werden oder sich verletzen. Sie leisten schnelle Hilfe und beraten Kinder, Eltern und Lehrkräfte. Ihr Einsatz reicht von der Unterstützung bei gesunder Ernährung in der Mensa bis hin zur Förderung von Bewegung. Besonders für Kinder mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Asthma oder Allergien können sie eine wertvolle Unterstützung sein. Gleichzeitig entlasten sie Lehrkräfte und Eltern erheblich. Ein klassisches Beispiel: Bei akuten Kopfschmerzen brauchen Kinder oft eine kurze Auszeit, etwas Ruhe und fachlich kompetente, liebevolle Betreuung. Bei rascher Erholung können sie zurück in den Unterricht.“

    Schulgesundheitsfachkräfte bieten einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie erreichen alle Schüler*innen unabhängig von der familiären sozialen Lage.

    Damit Schulgesundheitsfachkräfte in Deutschland etabliert werden können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen – allem voran eine dauerhafte Finanzierung durch Länder und Kommunen. Zudem sollte die Berufsbezeichnung klar definiert und rechtlich geschützt werden, um Qualität zu sichern. Schulgesundheitsfachkräfte ersetzen keine ärztlichen Leistungen, sondern übernehmen delegierte Aufgaben: Sie ergänzen die Arbeit der Kinder- und Jugendärzt*innen, entlasten Lehrkräfte und unterstützen Familien.

    Ausblick: Fachtag Schulgesundheitsfachkräfte

    Am 21. November 2025 lädt die Evangelische Hochschule Darmstadt zum Fachtag „Schulgesundheitsfachkräfte (SGFK): Für mehr Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit“ ein. Der BVKJ unterstützt die Veranstaltung als Kooperationspartner – gemeinsam mit Campus3L, dem AWO Bezirksverband Potsdam, der EUSUHM, dem BIÖG sowie dem Verein Bildung und Gesundheit e.V. Dr. Anke Steuerer wird in ihrem Vortrag die Rolle von Schulgesundheitsfachkräften in Zusammenarbeit mit der pädiatrischen Versorgung beleuchten.

    BVKJ-Pressemitteilung

    siehe auch: Pakt für Kindergesundheit