Liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir begrüßen Sie herzlich im Praxisnetz der Kinder- und- Jugendärzte Münster e.V., dem Verbund niedergelassener Kinder- und Jugendärzte Münsters und Umgebung.

Mit unserem Kinder- und Jugendärztenetz bieten wir Ihnen und Ihren Kindern die bestmögliche ambulante Gesundheitsversorgung mit einheitlich hohen Qualitätsstandards. Die enge Kooperation untereinander und mit stationären und ambulanten Spezialeinrichtungen der Kinder- und Jugendmedizin ermöglicht es, die netzinternen Fachkompetenzen und die ambulanten Untersuchungs- und Therapieverfahren sinnvoll zu nutzen und die Zahl und Dauer der Klinikaufenthalte gering zu halten. Machen Sie sich ein Bild von unserem Leistungsspektrum.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Für Terminvereinbarungen wenden Sie sich bitte an die von Ihnen gewählte Kinder- und Jugendarztpraxis. Sie finden diese in der Rubrik links "Ärzteverzeichnis".

Für Rückfragen zum Ärztenetz e. V. kontaktieren Sie bitte unsere Netzsekretärin unter der Mail-Adresse: reuter.paednetz@noSpam.web.de

Auf den nächsten Seiten erhalten Sie praktische medizinische Tipps, Adressen für den Notfall, ein Ärzteverzeichnis der Mitgliedspraxen des Praxisnetz der Kinder- und- Jugendärzte Münster e.V.  und Informationen über wichtige Termine, Aktivitäten und Informationsquellen.

Wichtige Hinweise:

Durch u.g. Maßnahmen sind Sie und Ihr Kind vor Ansteckung in den Praxen geschützt!
Nehmen Sie unbedingt zeitgerechte Termine für Vorsorgen und Schutzimpfungen wahr!
Fehlende oder verspätete Impfungen oder Vorsorgen gefährden Ihr Kind!


AKTUELLE iNFORMATIONEN ÜBER Infekte und Infektionskrankheiten -- Vorgehen bei Infektionsverdacht

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  • Kleinkinder: Kochsalzhaltige Nasentropfen verkürzen Erkältungsdauer

    Kochsalzhaltige Nasentropfen verkürzten die Dauer der Erkältungssymptome bei Kleinkindern und verringerten die Übertragung im Haushalt, so die Ergebnisse einer Forschungsarbeit, die auf dem Internationalen Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Wien von Steve Cunningham, MBChB, PhD, Professor für pädiatrische Atemwegsmedizin in der Abteilung für Kinderleben und -gesundheit an der Universität Edinburgh vorgestellt wurden.

    Kinder erhielten durchschnittlich dreimal täglich salzhaltige Nasentropfen über einen Zeitraum von durchschnittlich 5 Tagen verabreicht. In der Gruppe, in der Kinder die Nasentropfen bekamen, entwickelten weniger Haushaltsmitglieder Erkältungssymptome (41% gegenüber 58%).

    Die ELVIS-Kids-Studie wurde laut einer Pressemitteilung durch die Verwendung von Salzwasserlösungen in Südasien zur Behandlung von Erkältungssymptomen inspiriert.
    An der Studie nahmen 301 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren mit Infektionen der oberen Atemwege teil. Die Forscher*innen gaben 150 Kindern Nasentropfen mit Kochsalzlösung (2,6%) und 151 Kindern typische Erkältungsmedikamente.
    In der Gruppe mit den Nasentropfen brachten sie den Eltern bei, wie man eine 2,6%-ige Kochsalzlösung aus Meersalz und Wasser herstellt, und wiesen sie an, viermal täglich drei Tropfen in jedes Nasenloch zu geben. Die Eltern in beiden Gruppen dokumentierten Symptome und Nebenwirkungen 28 Tage lang nach Symptombeginn. Die Wissenschaftler*innen nahmen in den ersten 5 Tagen mit Symptomen auch Nasenabstriche von den Kindern, um sie auf Viren zu testen.
    Die Eltern gaben an, die Salzwassertropfen durchschnittlich dreimal täglich über einen Zeitraum von durchschnittlich 5 Tagen verabreicht zu haben. Bei den Kindern, die Nasentropfen erhielten, dauerten die Symptome im Mittel 6 Tage, während die Symptome bei der Kontrollgruppe im Mittel 8 Tage anhielten.

    Effekt nur bei Virusinfektionen

    „Wir gingen davon aus, dass dies bei allen erkälteten Kindern der Fall sein würde, aber der Unterschied wurde nur bei Kindern beobachtet, bei denen ein Virus nachgewiesen wurde“, sagte Cunningham. „Es gab auch einen kleinen, aber signifikanten Effekt auf die Häufigkeit von Atemproblemen bei Kindern während einer Erkältung mit einem Rhinovirus.“
    Cunningham erklärte den Wirkmechanismus folgendermaßen: „Salz besteht aus Natrium und Chlorid. Chlorid wird von den Zellen in der Nase und der Luftröhre verwendet, um in den Zellen Hypochlorsäure zu produzieren, die sie zur Abwehr einer Virusinfektion verwenden. Indem den Zellen zusätzliches Chlorid zugeführt wird, können diese mehr Hypochlorsäure produzieren, was wiederum die Virusreplikation hemmt und die Dauer der Virusinfektion und damit auch die Dauer der Symptome verkürzt.“

    „In Apotheken sind vorgefertigte Nasentropfen mit Kochsalzlösung erhältlich, diese haben jedoch nicht die Konzentration, die in der Studie verwendet wurde, und sind daher möglicherweise nicht so wirksam. Wir hoffen, dass bald ein Produkt mit einer hypertonen Kochsalzlösung entwickelt wird, das zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden kann“, hoffte Cunningham.

    Quellen: Healio, ERS, ERS 2024 Abstract Cunningham

     

     

  • Neue Forschungsergebnisse zu lebensgefährlicher Erkrankung der Babylunge

    Das Team um Dr. Richard Wagner von der Universitätsmedizin Leipzig fand heraus, dass die gefährliche Fehlbildung der Neugeborenen-Lunge mit entzündlichen Prozessen und einem vermehrten Auftreten von Immunzellen einhergeht. In einer weiteren Studie belegen die Forscher:innen gemeinsam mit Kolleg:innen aus Kanada, dass Komponenten aus Fruchtwasser-Stammzellen eine entzündungshemmende Wirkung entfalten können.
    Etwa eines von 2.500 Kindern wird mit einer Zwerchfellhernie geboren. Diese Krankheit verursacht ein Loch im Zwerchfell des Fötus und führt über ungeklärte Prozesse dazu, dass sich die Lunge bis zur Geburt nicht voll entwickeln kann. Knapp ein Drittel der betroffenen Babys stirbt daran. „Dass die angeborene Lungenunterentwicklung bei Zwerchfellhernie auf molekularer Ebene in Verbindung mit entzündlichen Prozessen steht, wissen wir, seitdem wir die molekularen Eigenschaften von Stammzellen aus normalen und unterentwickelten Lungen betroffener Patient:innen verglichen haben”, erläutert PD Dr. Richard Wagner, Assistenzarzt und Forschungsgruppenleiter für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Leipzig. „In der Studie konnten wir zeigen, dass die Lungenreifung durch eine medikamentöse Therapie mit Dexamethason deutlich verbessert werden kann”, so der Kinderchirurg. Dieses Steroid wird im klinischen Alltag bereits bei Schwangeren eingesetzt, wenn sich eine Frühgeburt abzeichnet. Es sorgt dafür, dass sich die Lunge des Fötus dann noch rechtzeitig bestmöglich entwickelt.

    Immunzellen in den unterentwickelten Lungen

    „Inzwischen konnten wir in einer weiteren Studie feststellen, dass es vor allem die Epithel-Zellen der Lunge sind, die entzündlich betroffen sind”, so der Wissenschaftler. „Das sind jene Zellen, die sich an der Oberflächenschicht der Lunge befinden und in Kontakt mit dem Fruchtwasser kommen.” Die Entzündung könnte erklären, warum die Entwicklung der Lunge stockt. „Wenn ein Organ während der Entwicklung mit einer Entzündungsreaktion zu kämpfen hat, kommen Organdifferenzierung und Wachstum zu kurz”, erklärt Wagner. Im Tiermodell und in menschlichen Lungen von Patient:innen fanden die Forschenden dort spezifische pro-entzündliche Signal-Prozesse vor, die mit einer Anreicherung von sogenannten Makrophagen korrelieren, also mit Fresszellen des Immunsystems. Warum diese vermehrt in die kindliche Lunge wandern und möglicherweise die Entzündungen auslösen, ist noch nicht bekannt.

    Zellkomponenten aus Fruchtwasser wirken anti-entzündlich

    Von einer etwas anderen therapeutischen Richtung nähern sich Wissenschaftler:innen in Toronto der Thematik, mit denen die Leipziger Forscher:innen zusammenarbeiten. In einer kürzlich veröffentlichten Studie fanden auch sie entzündliche Prozesse und vermehrte Immunzellen im Tiermodell für die angeborene Zwerchfellhernie. Wirksam gegen die entzündlichen Veränderungen erwiesen sich sogenannte extrazelluläre Vesikel aus Stammzellen, die die Forscher:innen aus dem Fruchtwasser isoliert und vermehrt hatten. Diese Vesikel sind Zellkomponenten, die von Zelle zu Zelle wandern und dabei komplexe Informationen transportieren – darunter auch genetische Baupläne, wie zum Beispiel „RNA-Partikel“. Die Forschenden stellten im Tiermodell fest, dass wenn sie werdenden Mutter-Tieren solche Vesikel verabreichten, die Entzündung zurückging und sich die Lunge der Föten wieder normaler entwickeln konnte. Eine mögliche Therapie mit dieser Methode für Menschen sei jedoch fern: “Dafür muss noch umfassend geprüft werden, wie genau die Vesikel etwa auf andere Organsysteme des Fötus wirken”, so Wagner.

    Die Zusammenarbeit mit Forscherteams sowohl in Boston (USA), als auch in Winnipeg und Toronto (Kanada) geht auf die Zeit zurück, in der Dr. Richard Wagner in Nordamerika jeweils anderthalb Jahre als Postdoc zur Lungenunterentwicklung bei Zwerchfellhernie forschte. Seine wissenschaftliche Arbeit auf diesem Gebiet wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt im April mit dem Richard-Drachter-Preis von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie.
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    Birgit Pfeiffer / Medizinische Fakultät Anne Grimm Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion, Universität Leipzig
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    Quellen: idw-online.de, Universität Leipzig, Sci.Adv., Am J Respir Cell Mol Biol.

     

     

  • Studie: Übergewicht in jungen Jahren hat möglicherweise langfristige gesundheitliche Auswirkungen

    Eine Analyse der Gesundheitsdaten von über 10.000 Erwachsenen aus über fünf Jahrzehnten ergab, dass fast 5% während des Beobachtungszeitraums einen Schlaganfall erlitten, wobei das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall (ein Blutpfropf verstopft arterielle Blutgefäße im Gehirn) bei Frauen, die als Teenager oder junge Erwachsene stark übergewichtig waren, mehr als doppelt so hoch war. Das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall (Blutgefäße reißen ein und führen zur Hirnblutung) war bei Männern und Frauen mit einer Vorgeschichte von starkem Übergewicht in der Jugend sogar noch höher.

    „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Übergewicht langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, selbst wenn das Übergewicht nur vorübergehend ist“, erklärte die Hauptautorin Dr. Ursula Mikkola, BM, von der Universität Oulu in Oulu, Finnland, in einer Pressemitteilung. „Gesundheitsexpert*innen sollten auf Übergewicht und Fettleibigkeit bei jungen Menschen achten und mit ihnen zusammenarbeiten, um gesündere Essgewohnheiten und körperliche Aktivität zu fördern - Gespräche mit Teenagern und jungen Erwachsenen über das Gewicht sollten jedoch auf eine nicht wertende und nicht stigmatisierende Weise geführt werden“, fügte sie hinzu.

    Geschlechtsunterschiede

    Starkes Übergewicht im Kindesalter wird mit einem erhöhten Risiko für zerebrovaskuläre Erkrankungen im späteren Leben in Verbindung gebracht, aber die meisten Studien konzentrierten sich auf den Body-Mass-Index (BMI) zu einem einzigen Zeitpunkt, ohne dessen Schwankungen im Laufe des Lebens zu berücksichtigen, gaben die finnischen Forscher*innen zu bedenken.
    Für die Studie verwendeten die Wissenschaftler*innen Daten der Northern Finland Birth Cohort 1966, die 10.491 Personen (5185 Frauen) bis 2020 oder bis zum ersten Schlaganfall, Tod oder Umzug ins Ausland, je nachdem, was zuerst eintrat, verfolgte. Die mittlere Nachbeobachtungszeit für jede Teilnehmerin betrug 39 Jahre ab dem 14. Lebensjahr und 23 Jahre ab dem 31. Lebensjahr. Die Analyse wurde zwischen 1980 und 2020 durchgeführt.

    BMI-Daten wurden von Teilnehmer*innen im Alter von 14 und 31 Jahren erhoben. Zusätzliche erfassten die Expert*innen bei den 14-Jährigen Faktoren wie Rauchen, sozioökonomischer Status der Eltern und Alter bei der Menarche (für Mädchen). Im Alter von 31 Jahren dokumentierten die Forschenden Rauchen und Bildungsniveau der Teilnehmer*innen.

    Während des Nachbeobachtungszeitraums erlitten 4,7% der Teilnehmer*innen (452) einen Schlaganfall. Von diesen Ereignissen waren 31% ischämische Schlaganfälle und 40% vorübergehende ischämische Attacken. Der Rest waren hämorrhagische oder andere zerebrovaskuläre Ereignisse.

    Erhöhtes Schlaganfallrisiko

    Unter Verwendung des Normalgewichts als Referenzwert stellten die Wissenschaftler*innen fest, dass das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls bei Frauen, die im Alter von 14 Jahren und 31 Jahren übergewichtig waren, mehr als doppelt so hoch war. Das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall war sogar sowohl bei Frauen als auch bei Männern noch höher, die im Alter von 31 Jahren vom starken Übergewicht betroffen waren.

    Das Risiko für eine zerebrovaskuläre Erkrankung im Zusammenhang mit Übergewicht im Alter von 14 Jahren war bei Mädchen doppelt so hoch wie bei Jungen, und das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall im Zusammenhang mit starkem Übergewicht im Alter von 31 Jahren war bei Frauen fast siebenmal höher als bei Männern.

    Seltenheit von Schlaganfällen in jungen Jahren sollte bedacht werden

    „Schlaganfälle in jungen Jahren sind selten, daher kann ein Unterschied von nur wenigen Schlaganfällen einen enormen Einfluss auf die Risikoschätzungen haben“, schränkten die Autor*innen der Studie ein. „Außerdem basiert der BMI ausschließlich auf der Größe und dem Gewicht einer Person. Daher kann ein hoher BMI ein irreführender Weg sein, um Fettleibigkeit zu definieren, insbesondere bei muskulösen Menschen, die trotz ihres höheren Gewichts wenig Fett haben können.“

    Die in Beobachtungsstudien festgestellten Zusammenhänge müssen nicht unbedingt Ursache und Wirkung darstellen.

    Quellen: MDedge, Universität Oulu, Stroke