Liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir begrüßen Sie herzlich im Praxisnetz der Kinder- und- Jugendärzte Münster e.V., dem Verbund niedergelassener Kinder- und Jugendärzte Münsters und Umgebung.

Mit unserem Kinder- und Jugendärztenetz bieten wir Ihnen und Ihren Kindern die bestmögliche ambulante Gesundheitsversorgung mit einheitlich hohen Qualitätsstandards. Die enge Kooperation untereinander und mit stationären und ambulanten Spezialeinrichtungen der Kinder- und Jugendmedizin ermöglicht es, die netzinternen Fachkompetenzen und die ambulanten Untersuchungs- und Therapieverfahren sinnvoll zu nutzen und die Zahl und Dauer der Klinikaufenthalte gering zu halten. Machen Sie sich ein Bild von unserem Leistungsspektrum.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Für Terminvereinbarungen wenden Sie sich bitte an die von Ihnen gewählte Kinder- und Jugendarztpraxis. Sie finden diese in der Rubrik links "Ärzteverzeichnis".

Für Rückfragen zum Ärztenetz e. V. kontaktieren Sie bitte unsere Netzsekretärin unter der Mail-Adresse: reuter.paednetz@noSpam.web.de

Auf den nächsten Seiten erhalten Sie praktische medizinische Tipps, Adressen für den Notfall, ein Ärzteverzeichnis der Mitgliedspraxen des Praxisnetz der Kinder- und- Jugendärzte Münster e.V.  und Informationen über wichtige Termine, Aktivitäten und Informationsquellen.

Wichtige HInweise:

Durch u.g. Maßnahmen sind Sie und Ihr Kind vor Ansteckung in den Praxen geschützt!
Nehmen Sie unbedingt zeitgerechte Termine für Vorsorgen und Schutzimpfungen wahr!
Fehlende oder verspätete Impfungen oder Vorsorgen gefährden Ihr Kind!


AKTUELLE iNFORMATIONEN ÜBER Infekte und Infektionskrankheiten -- Vorgehen bei Infektionsverdacht

RSS Feed kinderaerzte-im-netz.de

  • Baby: Fünf Faktoren für eine gute Entwicklung

    „Stillen versorgt das Baby mit den wichtigsten Nährstoffen und ist eine optimale Ernährung für den Start ins Leben. Wenn Eltern sich mit ihrem Kind beschäftigen und mit ihm reden, bieten sie Anregungen und unterstützen ihr Kind beim Spracherwerb. Idealerweise haben Eltern dafür ein sicheres Zuhause. Und schließlich sollten Eltern ihrem Baby dabei helfen, mithilfe Schlafroutinen einen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus und gesunden Schlaf zu entwickeln“, beschreibt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ) die fünf Bereiche.
    Die amerikanische Studie beobachtete 232 Säuglinge mit ihren Müttern, um einflussreiche Faktoren in der Umwelt zu ermitteln, die die Gehirnentwicklung fördern, negative Verhaltensweisen minimieren und die kognitiven Fähigkeiten verbessern. Als die Kinder etwa 3 Jahre alt waren, untersuchten die Forscher*innen ihre soziale, emotionale und kognitive Entwicklung und analysierten mithilfe von MRTs die Gehirnstruktur. Die fünf Faktoren zeigten sich dabei als besonders einflussreich.

    Muttermilch für die Gehirnentwicklung

    Amerikanische Wissenschaftler*innen identifizierten in der Muttermilch Myo-Inositol als eine Komponente, die den Ausbau der synaptischen Verbindungen zwischen den Nervenzellen (Neuronen) zugutekommt. „So können Nervenzellen Informationen gut weiterleiten, verarbeiten und speichern. Dies erleichtert das Lernen“, ergänzt Dr. Niehaus.
    Wie Ernährung die geistige Leistung nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei Kindern beeinflusst, ist zunehmend Gegenstand von Untersuchungen. So entwickelten Expert*innen das Konzept der MIND-Diät.

    Früher Mediengebrauch verschlechtert den Faktor „Anregung“

    Wie wichtig der Faktor „Anregung“ in den ersten Lebensjahren ist, belegt auch eine aktuelle australische Studie. Denn die Zeit, die kleine Kinder mit Medien verbringen, können sie nicht mit ihren Eltern sprechen und interagieren. Demnach bedeutet jede Minute vor einem Bildschirm fast sieben Wörter weniger gesprochen.
    In der australischen Studie verfolgten Forscher*innen, wie viel Zeit Kleinkinder zwischen einem und drei Jahren aus 220 Familien an einem durchschnittlichen Tag vor dem Bildschirm verbringen und wie sich dies auf ihre Entwicklung auswirkt.

    Quellen: JAMA Pediatr. (1, 2) , Nutrition 2023, Proc Natl Acad Sci , Washington University in St. Louis
    __________________
    Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.

  • Studie: Gehirnerschütterung kann bei kleinen Kindern noch nach Monaten Probleme bereiten

    Gehirnerschütterungen bei Kindern unter sechs Jahren (6 bis 72 Monate) beeinträchtigen ihre Gesundheit auch drei Monate später noch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Miriam Beauchamp, Professorin an der Fakultät für Psychologie der Université de Montréal und Forscherin am Krankenhaus Sainte-Justine (Kanada).

    Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Lärmempfindlichkeit, Sehprobleme, Übelkeit, Gleichgewichtsstörungen gehörten zu den längerfristigen Beschwerden. Die Expert*innen beobachteten auch Verhaltensprobleme bei dieser Altersgruppe wie übermäßige Reizbarkeit, vermehrtes Weinen und Anhänglichkeit.

    Für die Untersuchung nutzten das Team Daten von drei kanadischen pädiatrischen Notaufnahmen und einer städtischen pädiatrischen Notaufnahme in den USA sowie aus acht kanadischen Kindertagesstätten. Die Studie umfasste 303 Kinder (Durchschnittsalter 35,8 Monate). 174 von diesen Kindern waren von einer Gehirnerschütterung betroffen, 60 Kinder hatten eine orthopädische Verletzung (Verletzung am Arm oder am Bein) und 69 Kinder waren unverletzt.
    Die Forscher*innen fanden heraus, dass die Kinder mit Gehirnerschütterung gegenüber den Kindern mit orthopädischen Verletzungen oder ohne Verletzung nach 10 Tagen, nach einem und nach drei Monaten sowohl bei der kognitiven, körperlichen und verhaltensbezogen Beurteilung schlechter abschnitten.

    „Diese Studie erweitert unser Verständnis von den Folgen einer Gehirnerschütterung bei Säuglingen, Kleinkindern und Vorschulkindern und bestärkt uns in der Meinung, dass frühkindliche Gehirnerschütterungen nicht harmlos sind“, schreiben die Autor*innen. „Die beobachteten Symptome können nicht auf allgemeine Verletzungen oder typische Entwicklungsfaktoren zurückgeführt werden.“

    Quellen: HealthDay, Université de Montréal, Centre de recherche Azrieli du CHU Sainte-Justine, JAMA Network Open

  • Neugeborenenscreening auf Vitamin-B12-Mangel: Die Vorteile überwiegen

    Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) untersucht, ob die Früherkennung eines Vitamin-B12-Mangels sowie der Krankheiten Homocystinurie, Propionazidämie und Methylmalonazidurie in das erweiterte Neugeborenenscreening (ENS) aufgenommen werden sollte. Nach sorgfältiger Auswertung der Stellungnahmen zum Vorbericht kommt das Institut nun im Abschlussbericht zum Ergebnis, dass zumindest beim Screening auf einen Vitamin-B12-Mangel die Vorteile überwiegen. Um die Frage zu beantworten, ob dies auch für die drei anderen Zielerkrankungen gilt, reicht das Wissen aus den vorliegenden Studien nicht aus.

    Irreversible Schäden möglich

    Vitamin B12 und bestimmte Enzyme sind für den Abbau von Eiweiß im menschlichen Körper unerlässlich. Kann eine werdende Mutter kein Vitamin B12 aufnehmen, ist dies für das Neugeborene gefährlich, weil der menschliche Körper Vitamine nicht selbst erzeugen kann. Es kommt auch vor, dass der Abbau von Eiweiß beim Neugeborenen wegen eines Mangels an speziellen Enzymen blockiert ist. Dies ist bei den sehr seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen Homocystinurie, Propionazidämie und Methylmalonazidurie der Fall. Alle vier Erkrankungen (Vitamin-B12-Mangel, Homocystinurie, Propionazidämie und Methylmalonazidurie) können die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern gefährden und zu Hirnschäden, Krampfanfällen, Koma sowie Schäden an Augen, Nieren und Blutgefäßen führen. Manchmal ist das Leben der Kinder bedroht.

    Um einen Vitamin-B12-Mangel und die anderen Erkrankungen festzustellen, kann auf Filterpapier aufgetropftes Blut analysiert werden. Beim in Deutschland gemäß der Kinder-Richtlinie des G-BA bereits durchgeführten ENS wird in der 36. bis 72. Lebensstunde Venen- oder Fersenblut gewonnen, auf Filterpapier getropft und hinsichtlich bestimmter Erkrankungen untersucht. Die im Fokus dieses Berichts stehenden Zielerkrankungen zählen bislang nicht dazu.

    Das Ziel eines Neugeborenenscreenings auf Vitamin-B12-Mangel und die anderen Zielerkrankungen besteht darin, betroffene Kinder frühzeitig zu identifizieren und zu behandeln – also bevor der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht gerät und irreversible Schäden, insbesondere am Gehirn, verursacht.

    Zur Einordnung wichtig ist, dass die Zielerkrankungen sehr selten sind. Homocystinurie, Propionazi-dämie und Methylmalonazidurie betreffen jeweils nur etwas 1 von 100.000 bis 500.000 Neugeborenen. Der mütterlich bedingte Vitamin-B12-Mangel ist dagegen mit einer Inzidenz von weniger als 1 von 5.000 Kindern häufiger, wobei schwere Fälle ebenfalls sehr selten sind. Eine vegane oder streng vegetarische Ernährung während der Schwangerschaft kann einen Vitamin-B12-Mangel beim Neugeborenen herbeiführen. Und obwohl allgemein empfohlen wird, während der Schwangerschaft ausreichend Vitamin B12 zu sich zu nehmen, kommt es weiterhin vor, dass Babys wegen des Vitamin-Mangels der Mutter mit schwerem Vitamin-B12-Mangel zur Welt kommen.

    Vorteile eines Vitamin-B12-Screenings überwiegen

    Für die Beantwortung der Frage, ob die Früherkennung eines Vitamin-B12-Mangels und weiterer Zielerkrankungen in das ENS aufgenommen werden sollte, recherchierte das IQWiG drei Studien, die ein Screening mit keinem Screening verglichen haben, sowie 13 Studien, die eine frühe Behandlung im Vergleich zu einer späten Behandlung untersuchten.
    Die drei Studien, die die Effekte von Screening untersuchten, lieferten kaum aussagekräftige Daten. Denn obwohl diese drei Studien insgesamt mehrere Hunderttausend Kinder eingeschlossen hatten, waren nur knapp 20 Kinder von einer der Zielerkrankungen betroffen.

    Auch die 13 Studien, in denen eine frühe mit einer späten Behandlung verglichen wurde, hatten erhebliche Mängel. Das Hauptproblem dieser Beobachtungsstudien war, dass sich die früh und spät behandelten Kinder in vielen Aspekten unterschieden: Alter, Nachbeobachtungsdauer, Patientenauswahl, Erkrankungsschwere. Daher konnten eventuelle Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen nicht auf den Zeitpunkt der Behandlung zurückgeführt werden.

    Dennoch sieht das IQWiG für den erworbenen Vitamin-B12-Mangel jetzt im Abschlussbericht einen Anhaltspunkt für einen Nutzen der Früherkennung. Mitberücksichtigt hat das IQWiG hierbei Ergebnisse aus einem großen Pilotprojekt in Heidelberg sowie einer deutschlandweiten Erfassung seltener Erkrankungen („Erhebungseinheit für Seltene Pädiatrische Erkrankungen in Deutschland“, ES-PED). Hierzu wurden dem IQWiG neue Auswertungen vorgelegt. Vor allem aber bestätigte das Stellungnahmeverfahren zum Vorbericht, dass letztlich auch ohne Studiendaten klar ist, dass eine früh- und rechtzeitige Gabe von Vitamin B12 mögliche irreversible Schäden eines erworbenen Vitamin-B12-Mangels bei Neugeborenen verhindern kann.

    Die Behandlung eines erworbenen Vitamin-B12-Mangels ist ursächlich, kurzzeitig und mit einem sehr geringen Schadensrisiko für das Neugeborene verbunden. Bei Neugeborenen mit Vitamin-B12-Mangel bei Geburt ist ohne jegliche Zufuhr von Vitamin B12 die körperliche und geistige Entwicklung stark gefährdet. Daher ist ein Screening in Hinblick auf einen frühen Therapiebeginn vorteilhaft, zumal zum Zeitpunkt eines auffälligen Screeningbefunds die Babys in aller Regel noch symptomfrei sind. Auf der Schadensseite sind drei Aspekte relevant: die Sorge der Eltern bis zur finalen Diagnose (auch bei Fehlalarm) und eine mögliche kurzzeitige Übertherapie durch die Supplementation mit Vitamin B12. Für ein relevantes Schadenspotenzial einer Überdosierung von Vitamin B12 gibt es jedoch keine Anhaltspunkte. Drittens kann es in sehr seltenen Fällen passieren, dass Krankheitsvarianten festgestellt werden, die so milde sind, dass sie auch ohne Behandlung nie mit Beschwerden aufgefallen wären.

    In der Abwägung stehen sich hier im Wesentlichen ein im seltenen Einzelfall erheblicher Nutzen (Vermeidung der irreversiblen Schäden eines erworbenen Vitamin-B12-Mangels) und ein sehr geringer Schaden (psychische Belastung und Vitamin-B12-Gabe bei falsch-positivem Befund) gegen-über. Hier überwiegen laut abschließender Beurteilung des IQWiG die Vorteile des Screenings auf einen Vitamin-B12-Mangel bei Neugeborenen.
    _____________
    Jens Flintrop, Presse- und Öffentlichkeitsarbei, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
    _____________
    Quellen: idw-online.de, IQWiG