Liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir begrüßen Sie herzlich im Praxisnetz der Kinder- und- Jugendärzte Münster e.V., dem Verbund niedergelassener Kinder- und Jugendärzte Münsters und Umgebung.

Mit unserem Kinder- und Jugendärztenetz bieten wir Ihnen und Ihren Kindern die bestmögliche ambulante Gesundheitsversorgung mit einheitlich hohen Qualitätsstandards. Die enge Kooperation untereinander und mit stationären und ambulanten Spezialeinrichtungen der Kinder- und Jugendmedizin ermöglicht es, die netzinternen Fachkompetenzen und die ambulanten Untersuchungs- und Therapieverfahren sinnvoll zu nutzen und die Zahl und Dauer der Klinikaufenthalte gering zu halten. Machen Sie sich ein Bild von unserem Leistungsspektrum.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Für Terminvereinbarungen wenden Sie sich bitte an die von Ihnen gewählte Kinder- und Jugendarztpraxis. Sie finden diese in der Rubrik links "Ärzteverzeichnis".

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Auf den nächsten Seiten erhalten Sie praktische medizinische Tipps, Adressen für den Notfall, ein Ärzteverzeichnis der Mitgliedspraxen des Praxisnetz der Kinder- und- Jugendärzte Münster e.V.  und Informationen über wichtige Termine, Aktivitäten und Informationsquellen.

Wichtige Hinweise:

Durch u.g. Maßnahmen sind Sie und Ihr Kind vor Ansteckung in den Praxen geschützt!
Nehmen Sie unbedingt zeitgerechte Termine für Vorsorgen und Schutzimpfungen wahr!
Fehlende oder verspätete Impfungen oder Vorsorgen gefährden Ihr Kind!


AKTUELLE iNFORMATIONEN ÜBER Infekte und Infektionskrankheiten -- Vorgehen bei Infektionsverdacht

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  • Sport für herzkranke Kinder: Jede Bewegung zählt!

    Bewegung ist wichtig, um das Herz zu trainieren, den Blutdruck stabil zu halten und ein Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche mit angeborenem Herzfehler. Rund 8.700 Kinder werden jedes Jahr in Deutschland mit einem Herzfehler geboren. Längst gilt auch für sie die Empfehlung, sich nach ihren individuellen Möglichkeiten ausreichend regelmäßig zu bewegen. Eine chronische Herzerkrankung und damit einhergehende körperliche Einschränkungen sollten dem keineswegs im Wege stehen. „Das Gegenteil sollte der Fall sein“, sagte Dr. Nicole Müller, Oberärztin der Abteilung Kinderkardiologie und Leiterin der Sektion Sportmedizin am Universitätsklinikum Bonn. „Sport ist etwas Positives, es geht um ein gutes Gefühl, um körperliche Bewegung, die Spaß macht, die uns kräftigt, Kontakt zu anderen Menschen schafft und uns einfach guttut.“ Dank ihres natürlichen Bewegungsdrangs testen schon kleine Kinder die Grenzen ihrer körperlichen Belastbarkeit aus und erlangen so Vertrauen in ihren Körper. Dadurch bauen sie Selbstbewusstsein auf und schulen ihre Eigenwahrnehmung. Dies durch gezielte sportliche Aktivität zuzulassen, fällt Eltern herzkranker Kinder verständlicherweise aufgrund der Vorgeschichte ihres Kindes oftmals schwer, berichtete Dr. Müller aus eigener Erfahrung an der Sportambulanz des Bonner Uniklinikums.

    Hilfe bietet die Kinderherzstiftung mit einem aktuellen Experten-Ratgeber. Worauf Eltern für ihr Kind oder Jugendliche und junge Erwachsene mit angeborenem Herzfehler bei der Wahl ihrer Sportart (Belastungsarten verschiedener Sportarten, Verletzungsrisiken etc.) in Schule, Verein oder Kinderherzsportgruppe achten sollten, an welche Anlaufstellen sie sich wenden können, darüber informiert der aktuelle Sonderdruck der Kinderherzstiftung der Deutschen Herzstiftung „Herzfehler und Sport – Neue Perspektiven für mehr Gesundheit und Lebensqualität“ (2024). Der kostenfreie 22-seitige Ratgeber, verfasst von Dr. med. Nicole Müller, Sektion Sportmedizin, Universitätsklinikum Bonn, kann bei der Deutschen Herzstiftung unter Tel. 069 955128-400 oder bestellung@herzstiftung.de angefordert werden.

    „Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen ist derzeit ein großes Problem – auch unter den Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler. Dem müssen wir dringend gegensteuern. Aktuelle Studien zeigen, dass etwa 85% der Betroffenen ohne Einschränkung Sport treiben können“, betonte Kai Rüenbrink, Projektleiter der Kinderherzstiftung der Deutschen Herzstiftung. „Eltern raten wir zu einem Sporttauglichkeitstest, in dem der behandelnde Kinderkardiologe die Belastbarkeit des Kindes genau dokumentiert. Das bringt Eltern, Lehrerinnen/Lehrern oder Trainerinnen/Trainern mehr Klarheit und beugt einer Überbehütung vor.“ Welche sportlichen Aktivitäten für ein herzkrankes Kind oder Jugendlichen infrage kommen und welche Risiken zu berücksichtigen sind, sei immer im Einzelfall von der behandelnden Kinderkardiologin oder des behandelnden Kinderkardiologen zu beurteilen. „Unsere Informationen sollen Betroffene dabei unterstützen, die individuell passende Sportart oder körperliche Aktivität für sich zu finden“, so Rüenbrink.

    Das kompetente Wissen zu diesem Thema kommt zum richtigen Zeitpunkt. Denn laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Kinder mindestens 60 Minuten pro Tag körperlich aktiv sein. Der deutschen KiGGS-Studie zufolge schaffen das aber nur 25,9% aller gesunden Kinder und Jugendlichen. Das Kompetenznetz Angeborene Herzfehler meldet aus seinem Nationalen Register, dass nur 8,8% der Kinder mit angeborenem Herzfehler dieses tägliche Bewegungspensum erreichen. Dabei ist eine körperliche Fitness auch entscheidend, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen im späteren Leben vorzubeugen.

    Die richtige Sportart finden: Worauf ist zu achten?

    Ein Hauptmotiv für die Wahl sollte der Spaß daran sein. Grundsätzlich müsse das Leistungsniveau für die jeweilige Sportart mitbedacht und mit dem Behandlungsteam besprochen werden, so die Kinderkardiologin Dr. Müller. Der Ratgeber der Kinderherzstiftung bietet eine hilfreiche Übersicht, die an die neue Leitlinie angelehnt ist. Diese teilt Sportarten in Gruppen ein, die verschiedene Belastungsformen berücksichtigen. „Die Unterscheidung von statischer und dynamischer Belastung kann helfen, die Sportart zu finden, die für einen bestimmten Herzfehler gut passen könnte“, erklärte Dr. Müller. Zum Beispiel zählen Ballsportarten wie Basketball, Fußball oder Volleyball zur Gruppe mit hoher dynamischer und geringer statischer Belastung, während Trendsportarten wie Skateboarden, Snowboarden oder aber Sprungdisziplinen der Leichtathletik zur Gruppe mit hoher dynamischer und hoher statischer Belastung zählen. Allerdings gebe es auch viele Sportarten, die Mischformen sind und die Belastungsformen je nach Ausführung stark variieren können. Eine weitere Übersicht zeigt anhand von Beispielen den Grad der Verletzungsrisiken von Sportarten an und wie die Empfehlung bei Einnahme von Gerinnungshemmern lautet.

    Wo liegen Grenzen?

    Eine Einschränkung der Sporttauglichkeit, bei der von ärztlicher Seite von körperlicher Belastung oder Sport abgeraten werden muss, kann in seltenen Fällen erforderlich sein, beispielsweise

    • wenn sich Herzrhythmusstörungen unter Belastung verschlimmern,
    • bei Engstellen an Herzklappen oder massiven Undichtigkeiten der Herzklappen,
    • bei selten auftretenden, angeborenen Erkrankungen der elektrischen Leitung des Herzens, mit hohem Potenzial für bösartige Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern.

    Sportunterricht: Enge Absprachen zwischen Eltern, Ärzten und Lehrkräften wichtig

    Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder bei komplexen Herzerkrankungen, sobald sie alt genug sind, in regelmäßigen Abständen eine Belastungsuntersuchung auf einem Fahrradergometer oder einem Laufband absolvieren. Viele Kinder können das schon im Alter von fünf oder sechs Jahren. „In der Regel werden EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung aufgezeichnet, sodass mögliche sportassoziierte Probleme erfasst werden können“, erläuterte Dr. Müller. Der Test biete zugleich die Möglichkeit, im Beisein der Kinderkardiologin oder des Kinderkardiologen die eigene Grenze auszutesten. „So sehen die Eltern, dass ihre Kinder merken, wann sie aufhören müssen. Das gibt ihnen häufig mehr Sicherheit.“
    Mit Blick auf den Sportunterricht kommt den Eltern eine Schlüsselrolle zu, da sie alle relevanten Befunde ihres Kindes zur verpflichtenden Einschulungsuntersuchung mitbringen sollten. „Ein generelles Verbot von Schulsport ist nur in Ausnahmefällen notwendig und sinnvoll. Denn regelmäßige körperliche Bewegung ist wichtig und unerlässlich für die Entwicklung von Kindern, auch auf psychischer Ebene“, unterstrich die Oberärztin Dr. Müller, die auch Co-Autorin der Leitlinie „Sport bei angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen“ ist. Enge Absprachen und Kooperation zwischen Lehrkräften, Eltern und Ärzten seien unumgänglich für einen abwechslungsreichen und vielschichtigen Sportunterricht, aber auch um eine Gefährdung des Kindes zu vermeiden.

    Anlaufstellen bei Unklarheiten

    Einige Kinderkliniken, insbesondere kinderkardiologische Abteilungen, haben inzwischen Ärztinnen und Ärzte, die sich auf Kindersportmedizin spezialisiert haben. Auch in kinderkardiologischen Schwerpunktpraxen besteht manchmal die Möglichkeit, sportmedizinische Untersuchungen durchzuführen. Wenn es im Rahmen dieser Untersuchungen Unklarheiten gibt, können sich diese wiederum an ein neu gegründetes „Expertenforum Kindersportkardiologie“ wenden, in dem Menschen zusammenkommen, die sich besonders in diesem Bereich spezialisiert haben. Interessierte erhalten Informationen unter http://www.herzstiftung.de/expertenforum-kindersportkardiologie

    Tipps:

    • Der Sonderdruck „Herzfehler und Sport – Neue Perspektiven für mehr Gesundheit und Lebensqualität“ (22. S.) der Kinderherzstiftung der Deutschen Herzstiftung, verfasst von Dr. Nicole Müller, Universitätsklinikum Bonn, kann kostenfrei angefordert werden per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de oder per Tel. unter 069 955128-400.
    • Video des Online-Seminars mit Dr. Nicole Müller zum Thema „Sport mit angeborenen Herzfehlern" - Dürfen sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler sportlich betätigen, worauf muss dabei geachtet werden und welche Voruntersuchungen sind nötig?

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    Pierre König, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung
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    Quellen: idw-online.de, herzstiftung.de

  • Kangaroo-Care fördert kognitive Entwicklung von Frühgeborenen

    Die Forschungsarbeit, die im „Journal of Pediatrics“ veröffentlicht wurde, zeigte, dass selbst ein geringfügig längerer Haut-zu-Haut-Kontakt einen messbaren Unterschied in der neurologischen Entwicklung der Babys während seines ersten Lebensjahres bewirkten.

    „Es ist interessant und aufregend, dass es nicht viel braucht, um die Ergebnisse von Babys wirklich zu verbessern“, kommentierte die leitende Autorin der Studie, Ass.-Professorin Dr. Katherine Travis, PhD.
    Die Intervention ist einfach: Ein Elternteil hält das Baby, das nur eine Windel trägt, auf der Brust, direkt neben der Haut. Aber da Frühchen im Krankenhaus klein und zerbrechlich sind und oft an viele Schläuche und Kabel angeschlossen sind, kann es kompliziert erscheinen, das Baby zu halten. Eltern benötigen möglicherweise Hilfe vom betreuenden medizinischen Team. Diese Arbeit lohnt sich, wie die Studie zeigte.
    In den letzten 50 Jahren haben sich die Überlebensraten von Frühchen deutlich verbessert. Doch Frühchen haben ein erhöhtes Risiko, langfristig neurologische Entwicklungsstörungen zu entwickeln - darunter Entwicklungsverzögerungen und Lernschwierigkeiten.

    Mehr Hautkontakt war besser

    Das Forschungsteam überprüfte Krankenakten von Säuglingen, die sehr früh geboren wurden, also mindestens acht Wochen zu früh, und zwischen dem 1. Mai 2018 und dem 15. Juni 2022 im Lucile Packard Children’s Hospital Stanford betreut wurden. Kurz vor Beginn der Studie hatten Krankenschwestern auf der Neugeborenenintensivstation des Krankenhauses begonnen, zu dokumentieren, wie die Babys versorgt wurden - einschließlich wie lange Eltern Hautkontakt mit ihren Frühgeborenen hatten.

    Die Studie umfasste 181 Frühchen, die unter keinen genetischen oder angeborenen Erkrankungen litten, von denen bekannt ist, dass sie die neurologische Entwicklung beeinträchtigen, und die nach ihrem Verlassen der Neugeborenenintensivstation Nachuntersuchungen erhalten hatten. Alle sehr frühgeborenen Babys haben in Kalifornien Anspruch auf Betreuung durch das High Risk Infant Follow-Up-Programm bis zum Alter von 3 Jahren. Das Programm bietet Entwicklungstests an und vermittelt Familien an geeignete Therapeuten, wenn ihre Kinder Entwicklungsverzögerungen aufweisen.

    Die Studie wertete die Aufzeichnungen der Nachuntersuchungen aus, die die Babys im Alter von 6 und 12 Monaten erhielten. Die Säuglinge in der Studie wurden im Durchschnitt in der 28. Schwangerschaftswoche oder etwa 12 Wochen vor ihrem Geburtstermin geboren. Sie blieben im Durchschnitt etwa zweieinhalb Monate im Krankenhaus.

    Die Babys in der Studie verbrachten durchschnittlich etwa 17 Minuten mit Haut-zu-Haut-Kontakt pro Tag. 7% der Familien hatten keinen Haut-zu-Haut-Kontakt und 8% hatten mehr als 50 Minuten pro Tag.
    Bereits etwas mehr Zeit, die Kinder mit Haut- Kontakt zu ihren Eltern erlebten, bewirkte einen deutlichen Unterschied bei der neurologischen Entwicklung im Verlauf von einem Jahr. Durchschnittlich 20 Minuten mehr Haut-zu-Haut-Kontakt pro Tag waren mit einer Steigerung von 10 Punkten auf der Bewertungsskala für die neurologische Entwicklung verbunden. Ähnlich wie bei einem IQ-Test hat die Skala einen Durchschnitt von 100 Punkten; ein Wert von 70 oder weniger deutet auf erhebliche Entwicklungsverzögerungen hin. Die Häufigkeit und Dauer des Hautkontakts sagten die kognitiven Werte nach 12 Monaten voraus.

    Was löst diesen positiven Effekt aus?

    Obwohl die Studie nicht darauf ausgerichtet war, zu untersuchen, wie sich der Hautkontakt auf das Gehirn von Babys auswirkt, haben die Forscher*innen einige Vermutungen.
    „Wir betrachten die Gebärmutter als die ideale Umgebung für Babys. Im Mutterleib ist ein Fötus physisch eingeschlossen, hört den Herzschlag der Mutter, hört Mamas Stimme und hört sie wahrscheinlich ihr Sandwich verdauen“, erklärte Co-Autorin Prof. Dr. Melissa Scala. „Auf der Neugeborenenintensivstation sind Babys alleine und hören den Ventilator im Inkubator; es ist eine ganz andere Umgebung. Hautkontakt ist wahrscheinlich das, was der Nachahmung der Gebärmutter am nächsten kommt.“

    Auch Eltern können vom Haut-zu-Haut-Kontakt profitieren, was wiederum ihren Neugeborenen zugutekommen kann, so das Forschungsteam. „Die Umgebung der Neugeborenen-Intensivstation ist für Eltern und Babys sehr stressig, und Haut-zu-Haut-Kontakt kann das verringern“, verdeutlichte Travis und merkte an, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass Eltern mit einem sehr kleinen, kranken Baby eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln.
    Darüber hinaus können viele Frühchen noch nicht gestillt werden, sodass Haut-zu-Haut-Kontakt eine alternative Möglichkeit sein kann, die Bindung zwischen Eltern und Babys zu fördern.

    Quellen: Eurek Alert! Stanford Medicine, Journal of Pediatrics

     

  • Keine gute Kombination: Energydrinks und Alkohol

    Ein Team der Universitäten Cagliari und Catania in Italien verabreichte Gruppen männlicher jugendlicher Ratten Alkohol, Energydrinks oder eine Mischung aus beidem. Anschließend wurden verschiedene Standardexperimente durchgeführt, um die kognitive Funktion bis zu 53 Tage nach dem Trinken zu beurteilen – darunter Gehirnscans und Verhaltenstests.

    Diese Tests zeigten, dass die Tiere, die die gemischten Getränke konsumierten, dauerhafte Veränderungen in ihrer Lern- und Erinnerungsfähigkeit sowie Veränderungen im Hippocampus zeigten – einem Bereich im Gehirn, der für Lernen und Gedächtnis verantwortlich ist.

    Insbesondere war anscheinend die Plastizität des Hippocampus beeinträchtigt. Dies erschwert eine Anpassung an neue Informationen und Anforderungen sowie eine entsprechende Verhaltensänderung, was eine bedeutende Funktion des Gehirns ist.

    Während die Ratten, die Alkohol und Energydrinks zu sich nahmen, zunächst eine Verbesserung bestimmter Gehirnwerte und -funktionen zeigten – einschließlich eines Anstiegs eines Proteins, das das Neuronenwachstum antreibt – hielten diese Vorteile nicht an. Im Laufe der Zeit und bis ins Erwachsenenalter kam es tatsächlich zu einem Rückgang der Gehirnleistung.

    „Unsere Ergebnisse demonstrieren, dass der Konsum von Alkohol gemischt mit Energydrinks im Jugendalter adaptive Veränderungen des Hippocampus auf elektrophysiologischer und molekularer Ebene hervorruft, die mit Verhaltensänderungen verbunden sind […], bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben“, schreiben die Forscher*innen.

    Diese Ergebnisse müssen noch anhand von Studien mit Menschen bestätigt werden, und es gibt wahrscheinlich Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufgrund von Hormonwechselwirkungen, die in dieser Studie nicht untersucht werden konnten. Aber die Ergebnisse legen nahe, dass die gesundheitlichen Bedenken hinsichtlich Energydrinks berechtigt sind. Alkohol hat alleine schon zahlreiche negative Auswirkungen, und es ist allgemein bekannt, dass es nicht die beste Idee ist, beides in nennenswertem Umfang zu mischen. Die den jungen Ratten verabreichten Getränkemengen entsprachen einem Rauschtrinken („Komasaufen“).

    „Insgesamt deutet die Analyse des gesamten erhaltenen Datensatzes stark darauf hin, dass während der Pubertät Alkohol gemischt mit Energydrinks Auswirkungen haben kann, die nicht unbedingt die Summe der Auswirkungen sind, die beim Konsum von Alkohol oder Energydrinks allein zu beobachten sind und die Plastizität des Hippocampus dauerhaft beeinträchtigen“, schreiben die Forscher*innen.

    Quellen: ScienceAlert, Neuropharmacology