Liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir begrüßen Sie herzlich im Praxisnetz der Kinder- und- Jugendärzt*innen Münster e.V., dem Verbund niedergelassener Kinder- und Jugendärzt*innen Münsters und Umgebung.

Mit unserem Kinder- und Jugendärzt*innen-Netz bieten wir Ihnen und Ihren Kindern die bestmögliche ambulante Gesundheitsversorgung mit einheitlich hohen Qualitätsstandards. Die enge Kooperation untereinander und mit stationären und ambulanten Spezialeinrichtungen der Kinder- und Jugendmedizin ermöglicht es, die netzinternen Fachkompetenzen und die ambulanten Untersuchungs- und Therapieverfahren sinnvoll zu nutzen und die Zahl und Dauer der Klinikaufenthalte gering zu halten. Machen Sie sich ein Bild von unserem Leistungsspektrum.

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Wichtige Hinweise:

Durch u.g. Maßnahmen sind Sie und Ihr Kind vor Ansteckung in den Praxen geschützt!
Nehmen Sie unbedingt zeitgerechte Termine für Vorsorgen und Schutzimpfungen wahr!
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  • Das Geheimnis des Stallstaubs

    Die Hygiene-Hypothese ist in der Wissenschaft mittlerweile etabliert. Tenor: Das kindliche Immunsystem sollte vor allem in den Vorschuljahren „trainiert“ werden durch regelmäßigen Kontakt mit bestimmten „guten“ Mikroorganismen. Das Immunsystem muss lernen, nicht übermäßig zu reagieren und keine harmlosen Substanzen anzugreifen oder sich gegen körpereigene Strukturen zu richten.

    Staub aus dem Kuhstall wirkt vorbeugend

    Forscher*innen des Dr. von Haunerschen Kinderspitals des LMU Klinikums München haben nachgewiesen, dass vor allem der häufige und kontinuierliche Kontakt kleiner Kinder mit der Bauernhofumgebung, im Speziellen mit dem Staub aus dem Kuhstall, vorbeugend wirkt. Dort aufwachsende Kinder bekommen zum Beispiel deutlich weniger Asthma als solche, die in der Stadt leben. Basierend auf diesen Erkenntnissen epidemiologischer Studien erforschen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in ihren Labors weltweit die Grundlagen dieses Phänomens.

    Was verändert sich im Immunsystem durch Stimulation mit Stallstaub?

    Zum einen wollen sie wissen, welche konkreten Substanzen, respektive Mikroorganismen den Schutzeffekt auslösen. Zum anderen interessiert sie, was genau sich im Immunsystem verändert, damit es keine körpereigenen oder harmlosen Strukturen angreift und eine gesunde Balance des Immunsystems hergestellt wird. In diesem Sinne ist ein Team um Prof. Dr. Bianca Schaub jetzt einen großen Schritt vorangekommen. Sie haben in einem Zellkulturansatz im Labor verschiedene Immunzellen des Blutes mit Stallstaub stimuliert.

    Studie zeigt: Stallstaub beeinflusst das Immunsystem von bereits an Asthma erkrankten Kindern

    „Dabei konnten wir zeigen, dass bei Kindern mit manifestem Asthma bestimmte Zellen des angeborenen Immunsystems nach Stimulation mit Farmstaub reduziert werden“, sagt Studien-Erstautorin Claudia Beerweiler, „wohingegen Subgruppen von Zellen des erworbenen Immunsystems vermehrt sind, darunter B-Zellen und bestimmte T-Helferzell-Populationen. Außerdem sind bestimmte Moleküle reduziert, die mit Entzündung, Zelltoxizität, Antigenpräsentation und speziellen T-Helferzellen in Verbindung stehen. Zelltoxizität ist die Fähigkeit bestimmter Substanzen oder Mikroorganismen, Zellen zu schädigen oder zu zerstören. Antigenpräsentation ist ein zentraler Prozess bei einer Abwehrreaktion, bei dem Strukturen von Mikroorganismen bestimmten Immunzellen erkennbar gemacht werden.

    Antientzündlicher Effekt bereits in früheren Studien nachgewiesen

    „Wir wissen mittlerweile, dass das angeborene Immunsystem in der Allergieentstehung und auch in der Prävention viel zentraler ist, als wir über Jahrzehnte dachten", so Bianca Schaub, Professorin der LMU an der Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, mit Schwerpunkt Kinderpneumologie und Allergologie am LMU Klinikum. Frühere Arbeiten zeigten bereits, dass der Schutz durch Bauernhofstaub über einen antientzündlichen Effekt vermittelt wird.

    In einer kürzlich veröffentlichten Studie unter Beteiligung der LMU-Forscherin Prof. Dr. Erika von Mutius, stellte sich heraus, dass in Stäuben aus dem Kuhstall Transportproteine, sogenannte Lipokaline, enthalten sind. Sie modulieren die Funktion des menschlichen Immunsystems. Zwei dieser Substanzen kommen in Stallstaub deutlich erhöht vor.

    Erkenntnisse eröffnen neue Wege für die Therapie erkrankter Kinder

    So reiht sich ein Baustein an den anderen, um das Geheimnis des Stallstaubs zu lüften. Das Ziel der Forschenden ist klar: Die nützlichen Substanzen zu identifizieren und sie all jenen Kindern zukommen zu lassen, die nicht auf dem Bauernhof leben – in welcher Form wird derzeit untersucht. Auch welche Zielgruppe von Kindern man so behandeln könnte, muss noch genau untersucht werden. „Die Tatsache, dass die Stimulation mit Stallstaub die Immunreaktionen im Labor sogar bei erkrankten Asthmatikern modulieren kann“, ergänzt Bianca Schaub, „eröffnet möglicherweise auch neue Wege für die Therapie bereits symptomatischer Kinder.“
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    Philipp Kressirer, Kommunikation und Medien, Klinikum der Universität München
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    Quellen: idw-online.de, Klinikum der Universität München, Allergy

  • Studie: Mandelentfernung führt nicht zu Gewichtszunahme

    Die Adenotonsillektomie ist ein erfolgreiches Verfahren, wenn Kinder unter leichten Atemstörungen beim Schlafen bzw. Schnarchen leiden. Leichte schlafbezogene Atemstörungen treten auf, wenn Kinder Symptome einer obstruktiven Schlafapnoe aufweisen, bei Schlaflabortests jedoch keine eindeutige obstruktive Schlafapnoe festgestellt wird.

    An der pädiatrischen Adenotonsillektomie-Studie gegen Schnarchen nahmen 458 Kinder mit leichten schlafbezogenen Atemstörungen teil, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden: diejenigen, die sich einer Adenotonsillektomie unterzogen, und diejenigen, die „abwartendes Beobachten mit unterstützender Behandlung“ erhielten.

    Die Gesamtergebnisse zeigten, dass die Adenotonsillektomie keine statistisch signifikante Verbesserung der primären neurologischen Entwicklungsergebnisse zur Folge hatte, jedoch zu einer Verbesserung bestimmter sekundärer Ergebnisse wie Symptome, Blutdruck und Lebensqualität. Die Forschenden wollten mithilfe ihrer Daten überprüfen, ob eine unerwünschte Gewichtszunahme eine mögliche Nebenwirkung des Eingriffs ist.

    Wie entstand der Mythos, dass Kinder nach einer Mandel-OP zunehmen?

    „Viele Jahre lang war die Annahme, dass eine Tonsillektomie bei Kindern zu Gewichtszunahme führt, eine gängige Annahme, die auf frühen Studien mit wenigen Kontrolldaten beruhte“, verdeutlichte Dr. Erin Kirkham, M.D., M.P.H., FACS, eine pädiatrische HNO-Ärztin am C.S. Mott Children’s Hospital der University of Michigan und Hauptautorin der Studie.

    „Es hat sich herausgestellt, dass übergewichtige Kinder im Laufe der Zeit dazu neigen, mehr zuzunehmen, unabhängig davon, ob sie wegen Schlafapnoe operiert wurden oder nicht. Zuvor haben wir eine natürliche Gewichtszunahme beobachtet – die ohnehin eintreten würde – und sie der Operation zugeschrieben.“

    Kinder mit Adipositas entwickeln häufiger Schlafapnoe-Symptome als andere Kinder. Darüber hinaus können untergewichtige Patient*innen, die aufgrund ihrer schlafbezogenen Atmungsstörungen nicht gedeihen, nach einer Adenotonsillektomie eine gewünschte Gewichtszunahme erfahren.

    Expert*innen glauben, dass eine solche „Aufhol“-Gewichtszunahme bei Kindern in früheren Studien auch zu der Wahrnehmung beigetragen hat, dass Adenotonsillektomien zu unerwünschter Gewichtszunahme führen könnten.
    Die Gruppierung untergewichtiger Kinder mit normalgewichtigen und übergewichtigen Kindern ließ es so erscheinen, als ob die Gruppe als Ganzes nach der Operation zugenommen hätte.

    Quellen: SciTechDaily, University of Michigan Medicine, JAMA Otolaryngology–Head & Neck Surgery

  • Minister Lauterbach und BVKJ-Präsident Hubmann rufen zur Impfung auf

    Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach: „Diphtherie galt lange Zeit als Würgeengel für Kinder. Erst die Impfung nahm der Infektionskrankheit ihren Schrecken. Deshalb sollten alle Eltern darauf achten, ihre Babys rechtzeitig zu schützen. Infektionen können dadurch zwar nicht ausgeschlossen werden, die Impfung bietet aber einen zuverlässigen Schutz gegen die Symptome. Diese Möglichkeit nicht zu nutzen, ist fahrlässig und kann tödlich enden.“

    BVKJ-Präsident Dr. Michael Hubmann: „Gerade für Kinder und Jugendliche sind Impfungen die beste Möglichkeit, sich vor schweren Krankheiten zu schützen. Eltern haben hier eine besondere Verantwortung. Auch wenn es häufig nur um seltene Erkrankungen geht – wer sich infiziert, riskiert schwer zu erkranken oder sogar zu sterben. Jeder Tote ist einer zu viel. Deshalb rufe ich alle Eltern auf: Prüfen Sie jetzt den Impfschutz Ihrer Kinder. Lieber impfen lassen als erkranken.“

    Die Diphterie ist eine bakterielle Infektion, die durch Diphterie-produzierende Bakterien, sogenannte toxigene Corynebakterien hervorgerufen wird. Das Toxin der Bakterien ist für die teils schwere Krankheitsverläufe verantwortlich.

    Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät allen zu einer Diphtherieimpfung – Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Reifgeborene Säuglinge erhalten zur Grundimmunisierung drei Dosen im Alter von zwei, vier und elf Monaten. Eine erste Auffrischimpfung empfiehlt die STIKO bei fünf- bis sechsjährigen Kindern, eine zweite im Alter von neun bis 17 Jahren, danach sollte alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung stattfinden. Auch eine durchgemachte Diphtherieerkrankung bietet keine langanhaltende Immunität.

    BMG-Pressemitteilung, BVKJ-Pressemeldung
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